Puli

(Sektion 1: Schäferhunde)

Der Puli ist ein uralter Treibhund der Hirten von Ungarn. Wie seine großen Kollegen Kuvasz und Komondor stammt er ebenfalls aus den Steppen Asiens, er ist ein enger Verwandter des Tibetterriers. Quiecklebendig, schnell und gelehrig und von unermüdlicher Einsatzbereitschaft waren die Hirten von früher stolz auf seine Arbeit, die ihnen gute Dienste leistete. Das Treiben mußte er nicht lernen, denn er war dazu veranlagt. Der Puli duldete es nie,daß sich ein Tier seiner Herde absonderte; er verstand es auch, die Herden auf Befehl zu trennen oder die vom Hirten gewünschten Tiere abzusondern und herauszutreiben. Selbst große und kräftige Stiere gehorchtem ihm, wenn nicht, so hing der kleine Kerl am Stiermaul und setzte seinen Willen durch. Große Herden überquerte er, indem er z.B. über den Rücken des dichtstehenden Schafe sauste.

Es ist schriftlich überliefert, daß die selbstbewußten Hirten untereinander für einen guten Puli ein vielfaches des heutigen Welpenpreises gezahlt haben, nämlich fast einen Jahreslohn. Der Hund war ihnen mehr als ein Hund, eben ein Puli. Die Schäfer haben früher Wett treiben veranstaltet,um die erstaunlichen Leisungen ihrer Hunde vorzuführen, manchmal nur zu ihrer Unterhaltung. Hunde, die besonders gut waren, wurden oft zur Zucht eingesetzt und ihre Preise waren entsprechend hoch. Auch diese Auslese trug zur Weiterentwicklung der positiven Eigenschaften dieses erstaunlichen Hundes bei. Er war äußerst genügsam in der Ernährung und dabei dennoch robust und gesund.

Um 1910 entdeckten die Stadtmenschen den Puli zu ihrer Freude, von da an wurde noch gefälligeres Aussehen geachtet, das bis dahin keine entscheidende Rolle gespielt hatte. Man bevorzugte nun harmonische Exemplare, schlecht behaarte Tiere, Schecken oder Tiere mit Stehohren, allzugroße oder auch schokoladenbraune wurden ausgesondert. Glücklicherweise hat sich dadurch das typische Wesen kaum verändert. Der Puli nennt außer den wertvollen Eigenschaften, die schon erwähnt wurden, noch äußerste Wachsamkeit und großen Mut sein eigen. Er zählt zu den kleinsten Wach und Schutzhunden. Wirksam verteidigt er seine Herrn, im Augenblick des Gefahr geht er mit wütendem Gebell zum Angriff über. Zwischen den Weltkriegen wurde in Ungarn größere Exemplare im Polizeidienst eingesetzt, die ihre Arbeit zur allergrößten Zufriedenheit ausführten. Gehlerig, ausgesprochen leicht lernend, mutig, temperamentvoll und zuverlässig versahen sie ihren Dienst. Diese Größenvariante wird jedoch heute nicht mehr gezüchtet.

Durch seine herausragende Charaktereigenschaft eignet sich der Puli besonders auch für den Hundesport, sei es als Begleithund, als Rettungshund oder für den Agilitysport. Es ist eine Freude, mit ihm zu arbeiten, weil er begeistert mitmacht, sehr leicht lernt und Spaß daran hat. Der Puli ist sehr Kinderlieb und wird zum munteren Spielkamerden. Eine besondere Eigenschaft hat dieser Hund noch, da er sensibel und sehr empfindsam ist, wenn er zu Unrecht bestraft wird, kann er sehr beleidigt sein. Möglicherweise einen halben oder sogar ganzen Tagl lang ist er traurig und lustlos. Für seine Erziehung gilt also liebevoll konsequent aber nicht zu hart.

Da er lebhaft ist, benötigt er genügend Platz um sich bewegen zu können.Das Haus mit eingezäuntem Garten , das er bewachen kann ist für ihn der ideale Platz, notfalls kann man ihn aber auch in einer Wohnung halten. Er wird zwischen 37-44 cm groß wobei das Gewicht zwischen 10-14 kg liegt, hat ein erstaunliches schneeweißes und zugleich großes Gebiss. Hat langes Zottelfell in den Farben schwarz, grau oder weiß, dazu kommt eine kräftige Muskulatur. Er bellt gerne ist aber durch Erziehung nicht schwer einzudämmen.

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